Sicherheitscheck: Hilfreiche Informationen & Tipps
Durchschnittlich stürzt in Österreich alle vier Wochen ein Kind aus dem Fenster. Die Folgen reichen von Prellungen und Knochenbrüchen bis hin zu lebensgefährlichen Verletzungen von Kopf, Wirbelsäule und Organen. Dabei sind Fensterstürze einfach zu verhindern, wie das Projekt VISION ZERO vom Kuratorium für Verkehrssicherheit bestätigt.
Mit welchen (baulichen) Maßnahmen du den schlimmsten Fall vorbeugen kannst, liest du im folgenden Artikel. Doch auch um schwere Schnittverletzungen oder das Einklemmen von Personen zu verhindern, solltest du bei der Planung folgendes bedenken:
Schnitt- und Sturzverletzungen mit dem richtigen Glas vorbeugen
Fenster gibt es mit reinem Glas ohne Behandlung (Floatglas), Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) und Verbund-Sicherheitsglas (VSG). Die Gläser unterscheiden sich vor allem darin, wie sie zerbrechen. Beim Spielen stürzen Kinder hin und wieder. Fällt ein Kind gegen das Fenster, verhindert Sicherheitsglas grobe Verletzungen beziehungsweise Abstürze.
Wann ist Sicherheitsglas Pflicht?
Das Österreichische Institut für Bautechnik (OIB) schreibt laut Richtlinie 4 Sicherheitsgläser für Fenster in Bodennähe vor. Das betrifft alle Glasflächen, die in weniger als 1,50 m Höhe über der Standfläche (dem Boden) sind. Dazu zählen auch Türen oder andere Verglasungen, die bis zum Boden reichen.
Abschließbare Fenstergriffe
Neben dem Sicherheitsglas gibt es noch weitere Möglichkeiten, um Fenster kindersicher zu machen. Sperrbare Griffe verhindern, dass Kinder die Fenster unbeaufsichtigt öffnen und abstürzen können.
Unbeaufsichtigtem Öffnen der Fenster vorbeugen
Bei einem sperrbaren Griff benötigt man einen Schlüssel, um die Fenster zu kippen oder zu öffnen. Eine sperrbare Drehbegrenzung lässt das Kippen des Fensters zu, öffnen lässt es sich jedoch nur mit einem Schlüssel. Diese beiden Möglichkeiten eignen sich hervorragend, um Fenstergriffe sicher zu machen.
Keine sichere Option sind Druckknöpfe. Das Fenster kann dabei nur geöffnet werden, während ein Knopf auf dem Griff gedrückt wird. Kinder finden sehr schnell heraus, wie dieser Mechanismus funktioniert und können die Fenster selbständig öffnen.
Das Einklemmen von Personen verhindern
Terrassen- und Balkontüren stehen im Sommer häufig offen. Durch einen Windstoß können sie ungewollt zufallen. Dadurch können Personen eingeklemmt oder das Glas beschädigt werden. Um das zu verhindern gibt es Obertürschließer oder Türfeststeller. Ein Obertürschließer verhindert, dass die Tür unnötig lange offen steht. Er schließt sie kontrolliert und langsam wieder, nachdem sie geöffnet wurde. Türfeststeller sind fast immer aufgeschraubte Elemente. Dadurch fällt die Tür auch bei einem heftigen Windstoß nicht zu.
Hebeschiebetüren kindersicher machen
Hebeschiebetüren sind sehr beliebt als Ausgang zum Balkon oder zur Terrasse. Dank der Hebelwirkung lassen sie sich trotz ihres hohen Gewichtes mit relativ wenig Kraft öffnen und schließen. Kinder sind jedoch oftmals nicht stark genug, um den Griff vollständig abzusenken. In der Folge kann der Türflügel „springen“, wobei Personen eingeklemmt werden können.
Ein sogenannter Dämpfer federt das unkontrollierte Hantieren mit dem Griff ab. In der Folge wird zwar mehr Kraft für das Schließen der Türe benötigt. Die Gefahr, eingeklemmt zu werden, wird jedoch erheblich reduziert. Bestimmte Schließsysteme sorgen dafür, dass sich Hebeschiebetüren einfach und vor allem sicher schließen lassen.
Softclose-System: Verhindert das Einklemmen von Finger/Händen. Die Hebeschiebetür verlangsamt sich vor dem Schließen und knallt nicht einfach zu.
Getriebedämpfer: Damit schnalzt der Griff der Hebeschiebetür nicht zurück. Der Griff schließt gedämpft und verhindert so Verletzungen.