Das Mauerwerk ist fertig, das Dach ist dicht – der Rohbau steht. Bevor es an den Innenausbau geht, müssen die Fenster und Türen eingebaut werden. Dadurch werden Dämmung, Elektronik und Co. vor Feuchtigkeit geschützt.
Die wichtigste Entscheidung dabei: Willst du die Fenstermontage selbst übernehmen oder setzt du auf einen Profi? Wir haben für dich den Fenstereinbau in 3 Schritten zusammengefasst: die Planung, die Montage und die Kontrolle nach dem Fenstereinbau.
Die Fenstermontage für einen Neubau planen
Die Basis für die richtige Montage der Fenster ist eine entsprechende Vorplanung. Die Zeit, die du dir für die Überlegungen im Vorhinein nimmst, gewinnst du beim Einbau vielfach zurück.
Das Aufmaß: Die Basis, um Fenster richtig einzubauen
Sobald keine Änderungen mehr am Mauerwerk geplant sind, können die Fenster ausgemessen werden. Mit einem sehr guten technischen Verständnis kannst du das Aufmaß bei einem Neubau selbst vornehmen. So sparst du dir die Kosten für einen Profi.
Im Falle von Ungenauigkeiten oder Fehlern bist du jedoch selbst dafür verantwortlich. Lässt du einen selbstständigen Montagepartner die Fenster ausmessen, haftet dieser und du kannst dich entspannt zurücklehnen. Wir empfehlen dir daher, das Aufmaß von einem Profi nehmen zu lassen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Die wichtigsten Punkte, um Fenster ausmessen und planen zu können
Beim Ausmessen der Fenster solltest du unbedingt folgende Punkte beachten:
Der Meterriss entscheidet
Egal ob du selbst das Aufmaß nimmst oder einen Profi anheuerst: Der richtige Meterriss ist für das korrekte Ausmessen der Fenster und Türen entscheidend. Der Meterriss ist jene Höhe, die später genau einen Meter über dem fertigen Fußboden sein wird. Das ist vor allem für das Ausmessen von Elementen, die bis zum Boden reichen, wichtig. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Bodenschwellen später mit dem fertigen Fußboden zusammenpassen. Im Normalfall bringt die Baufirma den Meterriss an den Wänden an. Stelle sicher, dass dieser vor dem Ausmessen vorhanden und gut sichtbar ist.
Normen und Toleranzen beim Fensteraufmaß
Laut Ö-Norm muss bei Fenstern und Türen an allen Seiten eine Einbauluft von mindestens 1,5 cm vorhanden sein. Unter Einbauluft versteht man den Abstand zwischen der Außenkante des Fensters und dem Mauerwerk.
Bei jedem Bau und jedem Mauerwerk gibt es Toleranzen. Die Öffnungen für Fenster und Türen, die im Plan gleich groß sind, werden beim Rohbau unterschiedliche Größen haben. Eine Maueröffnung, die laut Plan 100 cm breit ist, kann beim Rohbau beispielsweise eine Breite von nur 98 cm haben. Selbst wenn die Maurer der Baufirma noch so genau arbeiten, kann es zu solchen Abweichungen kommen.
Nimm die kleinste Maueröffnung und ziehe 1,5 cm Einbauluft an allen Seiten vom Maß ab. Bei jenen Fenstern die ursprünglich eine größere Maueröffnung hatten, werden entsprechend breitere Fugen eingezogen. Das richtige Aufmaß ist entscheidend, damit die Fensterbänke und die Oberkanten später in der gleichen Höhe sind.
Das Fenster und die Laibung
Die Laibung ist der Rand der Öffnung im Mauerwerk, in die das Fenster eingesetzt wird. Du kannst die Fenster innerhalb der Laibung, außen mit dem Mauerwerk bündig oder vor der Mauer in der Wärmedämmung montieren. Die Entscheidung, wo die Fenster in der Laibung montiert werden, hat Auswirkungen auf spätere Montagen wie den Sonnenschutz oder den Innenputz. Alle Vor- und Nachteile der einzelnen Montagearten kläre am besten mit deinem Fensterlieferanten oder mit einem Montageprofi ab.
Den Fenstereinbau planen und vorbereiten
Bevor es an die Lieferung und an die Montage der Fenster geht, solltest du wichtige Details abklären und entscheidende Punkte vorplanen.
Der Glattstrich muss vorhanden sein
Der Glattstrich ist eine Art dichter Zementschlamm, der in der Laibung angebracht wird. Dieser ist laut ÖNORM vorgeschrieben. Er wird benötigt, um die Fenster innen luftdicht und außen schlagregendicht an die Gebäudehülle anschließen zu können. (Ausnahme: Bei einem Holzbau wird kein Glattstrich benötigt.)
Alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Fenster, Haustüren und der Sonnenschutz haben unterschiedliche Produktionszeiten. Bedenke das in der Planung, vor allem wenn du einen selbstständigen Montagepartner beauftragst. Um mehrmalige Anfahrtskosten zu sparen, sollten die Handwerker alles zur selben Zeit einbauen können. Stimme die Montage am besten auf jenes Produkt mit der längsten Lieferzeit ab.
Kläre mit dem Profi bereits im Vorhinein den zeitlichen Ablauf so genau wie möglich. Wann werden welche Elemente montiert? Idealerweise kann bereits beim Verladen auf die richtige Reihenfolge geachtet werden. Beachte dabei auch, dass die Haustüre und die Fensterbänke meist erst später geliefert werden.
Benötigte Hilfsmittel und das richtige Werkzeug
Kläre im Vorfeld der Montage ab, ob spezielle Hilfsmittel oder Werkzeuge benötigt werden und wer diese organisiert. Müssen bestimmte Elemente zum Beispiel mit einem Kran in den Rohbau gehoben werden? Besprich mit dem selbstständigen Montagepartner, wie die Elemente ins Haus gebracht werden können, was dafür benötigt wird und wer die notwendigen Hilfsmittel organisiert. Stelle sicher, dass alle erforderlichen Arbeitshilfen vorhanden sind. Besprich auch die eventuell entstehenden Mehrkosten.
Fenster richtig einbauen in einem Neubau
In der Ö-Norm gibt es kein vorgeschriebenes Material, das bei der Montage von Fenstern verwendet werden muss. Notwendig ist, dass die Fenster innen luftdicht und außen schlagregendicht an das Mauerwerk angeschlossen werden.
Zahlt es sich aus, die Fenster selbst zu montieren?
Ein grober Richtwert für die Kosten einer Fenstermontage vom Profi sind rund 20 % des Preises für die Fensterelemente. Dabei ist üblicherweise das Aufmaß, der Einbau und gegebenenfalls die Programmierung des Sonnenschutzes eingerechnet.
Fenster, Türen und vor allem der Sonnenschutz haben sich in den letzten Jahren zu High-Tech-Produkten entwickelt. Da der Fenstereinbau sehr anspruchsvoll sein kann und es dabei zahlreiche Fehlerquellen gibt, empfehlen wir dir, den Fenstereinbau von einem selbstständigen Montagepartner durchführen zu lassen. Die Profis sind auf dem neuesten Stand der Technik und haben Erfahrung bei der Montage von Fenstern. Außerdem bist du bei etwaigen Mängeln oder Fehlern abgesichert und kannst dich auf das Expertenwissen der Handwerker verlassen.
Wenn du deine Fenster und Türen trotzdem selbst montieren möchtest, benötigst du dabei Folgendes:
- Technisches Wissen und Erfahrung
- Helfer mit technischem Wissen und Erfahrung
- Montagewerkzeug (Bohrer, Akkuschrauber, Hammer, Unterlegskeile, Wasserwaage, Spritze für PU-Schaum, Cutter bzw. Teppichmesser)
- Du musst wissen, wie ein Fenster verglast wird, damit nichts beschädigt wird. Beim Einbau von Fixelementen solltest du wissen: die Glasfläche wird erst nach der Montage des Rahmens eingefügt.
- Genügend Kraft um die Fenster verheben zu können
Die richtigen Hilfsmittel für dichte Fenster
Um Fenster zu montieren, verwenden Profis üblicherweise Quellbänder oder PU-Schaum kombiniert mit Montagebändern für innen und außen. Montagebänder werden auf das Mauerwerk und auf den Fenstern verklebt. Der Zwischenraum wird mit Montageschaum (PU-Schaum) gefüllt, wodurch die Gebäudehülle geschlossen wird.
Quellbänder werden stirnseitig auf den Fenstern aufgeklebt. Nach dem Einbau quellen die Bänder, ähnlich wie ein Schaumstoff, auf und dichten das Fenster ab. Quellbänder haben eine luftdichte Innenseite und eine schlagregendichte Außenseite.
Für eine effiziente Fenstermontage sorgen
Du kannst wichtige Unterstützung leisten, um bei der Fenstermontage für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Beachte dafür folgende Punkte:
- Schaffe Parkmöglichkeiten in Baustellen-Nähe.
- Bereite Abstellplätze für die Fenster vor.
- Sorge dafür, dass die Fensteröffnungen frei zugänglich sind.
Nach der Montage der Fenster
Gleich nach der Montage sollten die Schutzfolien von den Fenstern entfernt werden, weil diese nicht UV-beständig sind. Eine gute Montagefirma reinigt die eingebauten Elemente bereits vor und hinterlässt die Baustelle sauber.
Gehe mit dem Profi nach der abgeschlossenen Montage alle eingebauten Elemente durch. Lasse dir dabei alle Funktionen erklären und teste diese ausführlich. Im Zuge der Abnahme übergibt dir der selbstständige Montagepartner üblicherweise das Garantieheft, die Wartungsanleitung und die Pflege-Anleitung für die Fenster.
Führe dabei ein genaues Abnahmeprotokoll. Kläre mögliche Mängel und Schäden mit dem Monteur ab und vermerke diese im Protokoll. Ein wichtiger Punkt auf den du achten solltest, ist ob alle Anschlussfugen sauber verarbeitet und die Ecken dicht sind. Abschließend unterschreiben du und dein selbstständigen Montagepartner das Abnahmeprotokoll.
Du bist auf der Suche nach einem Profi für den Einbau deiner Fenster? Unsere Standorte vermitteln dir gerne einen selbstständigen Montagepartner in deiner Nähe.